05 Bewegungsangebot gestalten
Download5.2 Förderung der Kreativität mit Alltagsmaterialien
Alltagsmaterialien regen Kinder zu kreativem Spielen an, sind vielseitig einsetzbar und kostengünstig. Die Kinder müssen mit diesen Alltagsmaterialien vertraut sein, um sie für ein bewegtes Spiel nutzen zu können, und sie wie die übrigen Bewegungsmaterialien zur freien Verfügung haben. Ausserdem sollten diese Alltagsmaterialien – wie anderes Spielmaterial auch – regelmässig ausgewechselt werden, damit sie für die Kinder attraktiv bleiben.
Wenn den Kindern im Spiel zu viele verschiedene Materialien zur Verfügung stehen, vertiefen sie sich weniger damit und wechseln vielmehr von einem Material zum nächsten. Deshalb ist weniger oft mehr. Damit ist nicht die Stückzahl eines bestimmten Materials gemeint, denn viel vom selben Material kann die Kreativität und Spielfreude der Kinder sogar vergrössern.
Die Kinder müssen zunächst mit einem neuen Alltagsmaterial vertraut werden. Idealerweise regt die Lehrperson die Kinder zum Experimentieren an. Auffangzeiten eignen sich dafür sehr. Das Material liegt bereit und die Kinder können sich damit beschäftigen. Oft brauchen die Kinder eine Weile, bis sie kreativ werden. Ihre Ideen können dann gemeinsam weiterentwickelt werden. Sie bieten einen guten Start, um Alltagsmaterialien auch im Freispiel zu nutzen.
Mögliche Alltagsmaterialien und einige Ideen, falls die Kinder einmal kreative Unterstützung brauchen:
- Schwämme: Wasserschlacht, Flusssteine, auf dem Körper balancieren, werfen, massieren, aufschneiden und darin etwas verstecken, Minigolf mit Fliegenklatschen, …
- Konfitürenglas-Deckel: drehen/zwirbeln, rollen, Air-Hockey, Boccia spielen, Deckelwettdrehen, …
- Mehrweg-Plastikbecher auf den Kopf stellen und darüber gehen, zu Mauern stapeln, Slalom, Ball aufwerfen und wieder fangen, Becher mit Zehen aufstellen …
- Fliegenklatschen: als Schläger für Rückschlagspiele mit einem Ballon/einem Schwamm, Minigolf mit einem Schwamm, Seifenblasen jagen, Pizza (Schwamm) darauf transportieren, etwas abklatschen …
- Putzlappen: verknoten und als Wurfgegenstand verwenden, mit zwei Putzlappen (Füsse und Hände) sich wie eine Raupe vorwärtsbewegen, eislaufen, Trottinett fahren …
- Bierfilzscheiben: werfen, rollen, Frisbee spielen, anmalen und Balancierstrassen machen, Twister, mit einem Fuss draufstehen, mit dem anderen Schwung geben und sich drehen, sich gegenseitig mit Bierfilzscheiben zudecken, Türme bauen …
- Kuscheltiere: werfen und fangen (sind weich, haben oft lange Ohren und Beine und machen keine Angst), mit dem Körper transportieren, verstecken und suchen, über sie springen, Tastspiele …
- Toilettenrollen: «Ich sehe etwas, was du nicht siehst», Slalom, kegeln, durch den Raum rollen, vor sich her blasen, auf ein Seil auffädeln …
- Zeitungen: Bälle machen, fechten, mit der Zeitung vor dem Bauch laufen, Zeitungsrollen machen und darauf balancieren, auf Gegenstände trommeln, Minigolf spielen, …
- Plastikrohre (vom Elektriker): Kugelbahnen, Heulrohre, Steuerräder (mit einer Muffe die Enden verbinden) …
- Wäscheklammern: klammern und wegnehmen, zusammenfügen, damit einander Schwämme übergeben, nach Farben sortieren …